Hallo Zusammen,


ich hatte schon lange vor, zum Saisonabschluss ein Update zu schreiben, habe es aber die letzten Wochen immer weiter vor mir hergeschoben.
Jan Frodeno hat es in seinem Newsletter ganz gut beschrieben. “We spend 55 days a year procrastinating. That's nearly two months of our lives dedicated to the fine art of not doing the thing we know we should be doing. And here's the kicker: the more important the task, the more likely we are to delay it. Which explains why I can knock out a brutal threshold session at 6 am but somehow can't start writing about why I can't start writing.”

Das scheint im Moment sehr gut auf mich zu zutreffen und vielleicht liegt darin der Grund warum ihr auf die Zeilen bis jetzt warten musstet. Das Training ist für mich eine alltägliche Gewohnheit, das Schreiben und Erzählen, was die letzten Wochen in meinem Leben passiert ist, hat dagegen keine richtige Routine gefunden. Immerhin fällt es mir inzwischen deutliche einfacher, als noch vor ca. 4 Jahren, als ich das erste Mal etwas für euch geschrieben habe und auch wenn die Routine noch nicht ganz angekommen ist, macht es mir inzwischen sehr viel Freue. Denn ihr als Partner, Unterstützer und Sponsoren, oder aber als Teil meiner Familie, mein nächstes Umfeld und alle, die mich sonst auf meinem Weg begleiten, habt mich an den Punkt gebracht an dem ich heute stehe.

Und ich freue mich ganz besonders, dass ich mit Eurer Unterstützung und Eurem Vertrauen, mich getraut habe (manche würden sagen „endlich“), meinen Job im Ingenieurbüro zu kündigen und mich ab dem neuen Jahr 2026 voll und ganz auf den Sport, meine weitere Entwicklung und meinen weiteren Weg zu fokussieren.

Anfangs war mein Gedanke - ich brauche mehr Zeit für das Training, Trainings- und Wettkampfreisen und für alles weitere, was das Leben als Triathletin so mit sich bringt. Ob das nun die Kommunikation mit Euch, meinen Sponsoren und Partnern ist, der wöchentliche Besuch bei meinem Physiotherapeuten oder die bislang immer etwas zu kurz gekommene Regenerationszeit zwischen den Trainingseinheiten. Ich will nicht länger alles immer auf die lange Bank schieben und für nichts der Dinge so richtig Zeit und Energie haben, da der nächste Programmpunkt schon wieder wartet.

Nachdem ich mich nun entschieden habe, das Ingenieurbüro zu verlassen, habe ich außerdem realisiert, dass mir nicht nur die Zeit, sondern auch die Selbstbestimmtheit im Job mehr und mehr gefehlt hat. Durch mein sportlich geprägtes Leben habe ich früh gelernt, was es heißt eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu handeln. Und ich habe in den letzten Jahren gesehen, wie wichtig für mich die Entscheidungsfreiheit, meine persönliche Entwicklung und mein eigener Gestaltungsspielraum geworden sind. Zwar hatte ich in meinem Job als Ingenieurin im Brandschutz immer viele Freiheiten und Möglichkeiten, aber ich habe mir oft mehr Handlungsspielraum in den Strukturen gewünscht.

Sicherlich ist es für mich eine große Herausforderung, mir weiterhin so selbstbestimmt meine sportliche Karriere aufzubauen, meine Ziele zu verfolgen und nicht zuletzt mir meine eigene Struktur im Alltag zurechtzulegen. Und wenn das bestimmt nicht immer einfach wird, freue ich mich trotzdem riesig auf das was kommt. Die vielen Möglichkeiten, die hinter jeder Ecke liegen, die Ideen, die sich immer mehr und mehr in meinem Kopf breitmachen und der Wille nächstes Jahr sportlich abzuliefern. Und vielleicht gibt es ja auch weiterhin das ein oder andere Projekt im Brandschutz.

Und weil es ja nicht fehlen darf, ein kurzer Rückblick zum sportlichen Teil:Nach meinem Saisonabschluss am 21. September beim Challenge Sanremo in Italien (Platz 10) ging es direkt in vier Wochen Offseason und davon für zwei Wochen in den Urlaub (ja – wirklich Urlaub ohne Training, außer etwas Schwimmen im Meer).Inzwischen bin ich seit Mitte Oktober wieder im Training. Anfangs war es wirklich zäh und es wundert mich jedes Mal wieder, wie viel Fitness man innerhalb von 4 Wochen verlieren kann. Aber sei‘s drum, so schnelles geht, kommt es wieder - Zum Glück!

Außerdem habe ich mir schon ein paar Gedanken zum kommenden Jahr gemacht – bis Mitte Januar heißt es durchhalten und überwiegend daheim in München trainieren, dann fliege ich ins Trainingslager nach Fuerteventura. Und weil ja bekanntlich nach der Saison vor der nächsten Saison ist, geht es nächstes Jahr wieder früh los. Stand heute werde ich am 18. April in Huston, Texas bei den IRONMAN North American Championship starten. Und ich kann euch sagen, ich freue mich jetzt schon riesig auf alles was so vor mir liegt. Spannend wird’s auf jeden Fall.


Viele Grüße aus München von Eurer Lieblings-Triathletin
Johanna

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